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Die 1-Mai-Ansprache von Syna-Präsidentin Yvonne Feri

In Solothurn hielt Yvonne Feri, Präsidentin von Syna, diese Ansprache zum 1. Mai. Dabei waren auch die Massenentlassungen der Stahl Gerlafingen ein Thema (es gilt das gesprochene Wort). 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

«Heute versammeln wir uns auch hier, um den 1. Mai zu feiern - DER Tag, der für die Rechte und die Würde der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steht. Doch während wir heute zusammenkommen, um unsere Errungenschaften zu feiern, dürfen wir nicht vergessen, dass viele von uns mit großen Herausforderungen konfrontiert sind und deshalb geht es heute auch um Solidarität.

Heute möchten wir hier in Solothurn insbesondere auf die schwierige Situation bei Stahl Gerlafingen hinweisen. Die Massenentlassungen und die Unsicherheit, die viele unserer Kolleginnen und Kollegen dort durchleben, sind ein Schlag ins Gesicht für die Angestellten von Stahl Gerlafingen, aber auch für die Industrie und die Arbeiter und Arbeiterinnen generell.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Stahl Gerlafingen haben jahrelang hart gearbeitet, um den Erfolg des Unternehmens zu sichern. Sie haben ihre Zeit, ihre Energie und oft auch ihre Gesundheit geopfert, um ihren Teil zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Doch nun stehen sie vor einer unsicheren Zukunft, durch Massenentlassungen bedroht und mit der Ungewissheit konfrontiert, wie es weitergehen soll. 

«Syna ist solidarisch gegenüber allen Mitarbeitenden bei Stahl Gerlafingen»

Als Gewerkschaft Syna stehen wir fest an der Seite unserer Mitglieder und solidarisch gegenüber allen Mitarbeitenden bei Stahl Gerlafingen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um ihre Rechte zu verteidigen und sie durch diese schwierige Zeit zu begleiten. Wir werden uns nicht damit abfinden, dass Arbeitsplätze einfach wegrationalisiert werden, ohne Rücksicht auf die Menschen, die ihr Leben dem Unternehmen gewidmet haben. Wir fordern Stahl Gerlafingen auf, die gesetzlichen Grundlagen zu respektieren. Die ausgesprochenen Kündigungen erachten wir als missbräuchlich. Wir fordern einen Sozialplan, der seinen Namen verdient und der lückenlos angewendet wird!

Der 1. Mai erinnert uns daran, dass wir als Arbeiterinnen und Arbeiter eine starke Gemeinschaft bilden und Solidarität zu unseren Grundwerten dazu gehört. Gemeinsam können wir für unsere Rechte kämpfen, gemeinsam können wir für eine gerechte Behandlung am Arbeitsplatz eintreten, und gemeinsam können wir für eine bessere Zukunft für uns alle kämpfen.

Lasst uns heute nicht nur feiern, sondern auch diese Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen bei Stahl Gerlafingen zeigen. Lasst uns ein Zeichen setzen, dass wir nicht tatenlos zusehen werden, wenn Arbeitsplätze bedroht sind und die Würde der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verletzt wird.

Ich danke euch allen für eure harte Arbeit, eure Entschlossenheit und euren Einsatz. Der 1. Mai soll uns alle daran erinnern, dass wir gemeinsam stark sind und dass wir, wenn wir solidarisch zusammenhalten, jede Herausforderung meistern können.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen kämpferischen und solidarischen 1. Mai und bitte euch zum Schluss, unsere Petition für einen schweizweiten arbeitsfreien 1. Mai zu unterschreiben.»

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